Nahansicht der Fassade des DIN-Gebäude in Berlin

DIN Gebäude, Berlin

Das ambitionierte Sanierungsprojekt wurde durch IBFMM schon in der Wettbewerbsphase des Architekturwettbewerbes fachtechnisch betreut.

Später erhielt IBFMM den Planungsauftrag von der Firma Medicke, um die Statik und Planung für die aufwändige Fassadenkonstruktion zu erarbeiten.

Hierbei konnte FMM seine Erfahrungen aus vielen anderen Sanierungsprojekten nutzen, um die unterschiedlichen Bestandsbaukörper aus 3 verschiedenen Bauabschnitten zwischen den 1960-er und 1990-er Jahren mit einer einheitlichen neuen Fassadenoptik zu versehen bzw. diese daran zu verankern.

Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Im Jahr 2017 feierte das Institut sein 100-jähriges Bestehen. Das rund 50 Jahre alte Gebäude in der Burggrafenstraße 6 in Berlin wurde komplett saniert und war im September 2021 bezugsfertig. Es entstand ein neues Bürokonzept für die ca. 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das auf Offenheit und Flexibilität in der Raumnutzung setzt. Außerdem erhielt der Bürokomplex eine komplett neue und nachhaltige Gebäudehülle.

Die komplette Leistung der Außenhülle umfaßt ca. 7.000 m2 Pfosten-Riegel-Fassade (Systemprofile mit Lisenen aus Sonderprofilen), senkrechte Lüftungsklappen und äußerer Sonnenschutz sowie 2.250 m2 Fassadenelemente aus faserverstärktem Beton.

Modifizierter Glasfaserbeton mit Glaspartikeln in DIN-Blau

Eine Besonderheit stellt die Brüstung aus modifiziertem Glasfaserbeton dar, der – mit Glasanteilen im typischen DIN-Blau versehen – eine ganz spezielle Optik erzeugt und gleichzeitig eine zusätzliche Herausforderung war.

Aluminiumblechverkleidungen im Erdgeschoß sowie Attiken runden Materialmix ab, der auch im Bereich der Dachterrasse für die Nutzer des Gebäudes sichtbar wird.

Die Dachterrasse „über den meisten Dächern von Berlin“ ist umringt von der gleichen Fassadenkonstruktion der unteren Geschosse, so dass diese die architektonischen Linien des Gebäudes nicht unterbricht, mit dem Einsatz von Lamellenfenstern aber auch den luftigen Eindruck den Nutzern praktisch eröffnet, im wahrsten Sinne des Wortes.

Auszug aus der Medicke-Webseite:

Bericht über die neue Arbeitswelt im DIN-Magazin

In der Ausgabe 1/2022 des DIN-Magazins berichtete das Institut über die neue, flexibel nutzbare Arbeitswelt des modernisierten Gebäudes. Eines der Kernthemen ist die Nachhaltigkeit des von Medicke entwickelten Fassadenkonzeptes mit Recycling-Aluminium: „Die in einem Architektenwettbewerb ausgeschriebene, erneuerte Fassade entspricht heutigen energetischen Anforderungen und besteht überwiegend aus recycelten Materialien“ (DIN-Magazin 1/2022, Seite 41).

Mehr lesen: Seiten 40-41 DIN-Magazin 1/2022 und DIN-Magazin 1/2022 komplett

Baujahr
2018-2021
System
Systemgeber WICONA: PR-Fassaden , Fenster, Lüftungsklappen, Türen, Automatikdrehtür, Blechverkleidung / Blechgesimse / -attiken, Glasfaserbeton GFB
Besonderheit
Materialmix für die Fassade verbunden mit unterschiedlichen Bestandsgebäuden und Anforderungen, Berücksichtigung von der Fassadenbefahranlage bei gleichzeitiger Sonderkonstruktion der markanten Aluminiumlisenen, GFB-Vorhangfassadenplatten mit ZiE-Verfahren
Leistung
Statische Nachweise, Werk-/Freigabeplanung, AV – Ausführungsunterlagen, Montagepläne, Ausführungsplanung Metallbau, Entwicklung und technische Entwürfe der Sonderbauteile